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S. Šapšalo Museum des karäischen Volkes

Museen, Trakai

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Der berühmte geistliche und kulturelle Aktivist der Karaimen in Litauen, Seraja Šapšalas, weihte im Sommer 1938 zusammen mit dem ältesten Geistlichen von Trakai, Simon Firkovičius, den Grundstein des zukünftigen Museumsgebäudes in Trakai ein. Es schien, als ob der Jugendtraum endlich wahr wird, aber die sowjetische Besatzung und der Zweite Weltkrieg verhinderten seine Verwirklichung für eine lange Zeit. S. Šapšalas schenkte dem Staat seine Sammlung und bat nur darum, ein Karaim-Museum einzurichten. Die gesamte Sammlung blieb in einer kleinen Wohnung mit drei Zimmern von Šapšalas. Bald wurde er zum Kurator des Karaim-Museums in Trakai ernannt, erhielt jedoch keine Bezahlung für seine Arbeit. Das Trakai-Geschichtsmuseum bildete aus den von Šapšalas gesammelten Exponaten eine karaimische ethnografische Ausstellung. Aus dieser entstand schließlich das Seraja Šapšalas Karaim Nationales Museum. So wurde schließlich der alte Traum von Šapšalas erfüllt.

In der Ausstellung kann man sich mit der Geschichte, dem Alltag, den Bräuchen, den Handarbeiten und den Kleidern der Karaimen vertraut machen. Auch die Damaszener Pfeifen, Geschirr für nationale Gerichte, Haushaltsgegenstände, Einrichtungsgegenstände der Zimmer und Beispiele für Karaim-Ornamente sind interessant zu sehen. Man kann auch eine Lampe sehen, die einst das Karaim-Heiligtum in Damaskus schmückte. Man erfährt, dass ein Karaim-Haus aus vier Teilen bestand: dem Eingangsbereich, der Küche und den Bereichen für Frauen und Männer. Auch die Waffensammlung ist faszinierend: ein Lederschild, Pfeile, ein Jagdhorn, Schwerter, ein Helm. Eines der einzigartigen Exponate ist eine hölzerne Wiege namens "bešik", die sich im Frauenbereich befand. Alle Teile sind mit Holznägeln verstärkt, da das Babybett ohne Metallbefestigung war, damit keine Metallteile im Bett waren.

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